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Nachschau auf das Punktspiel OA 6 gegen SCALA III

…Schubi schreibt Euch


Liebe Sportfreunde,

als ich heute im Abendblatt den Leserbrief mit nachstehendem Anfangstext studierte, fühlte ich mich spontan an das gestrige Punktspiel zurück erinnert. Was stand denn dort wundersames zu lesen?

“Schönheit liegt zwar im Auge des Betrachters, wie schon Thukydides (nein, kein Tischtennisspieler), in der Antike feststellte, jedoch gibt es Grundprinzipien der Harmonie und Werthaltigkeit, die nicht ungestraft vernachlässigt werden sollten.”

Bevor jetzt die Augenbrauen des Lesers nach oben schnellen, sei hier auf das “Kunstwerk” aus Börnsen hingewiesen, welches scheinbar völlig ohne Beinkleider an diesem frischen Abend ein Beispiel für Asthetik, ob fehlend oder nicht, abgab. Jedenfalls war deren Aufmerksamkeit sicher – und man muss sich in diesen genderumstrittenen Zeiten tatsächlich fragen, ob es als Mann sittsam war – zumindest zwischen den Punktspielen, einen (oder auch zwei) Blick(e) zu riskieren. Darf man das? Ungestraft?

Neben diesem Naturereignis schien der Sport fast zu einer Nebensächlichkeit zu verkommen. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, bis der Gegner Alstertal III das heilige Eingangsportal von Oberalster durchschritt. Wer tauchte denn da aus dem Schatten wie Phönix aus der Asche auf? Andre Frickmann, ich glaub’ es nicht und daneben die erfahrenen Cracks wie Tralau, Schaper und Ewerlin.

Schluck. Den guten Gregor hatte man vorsorglich zu hause gelassen. In das untere Feld rutschte somit Tobias Filbrandt und in die Mannschaft förmlich hereingeschmuggelt hatte sich zudem Michael Schmugler. Das konnte ja etwas werden. Zumindest unser Holger schaute nachdenklich drein, während Ersatzmann Schubi eigentlich guten Mutes war. Aber, was weiß der denn schon?

Während an den Nachbartischen unsere 3. Herren sich mit femininen unbedeckten Beinen und starken Gegnern aus Börnsen abmühte, ertönte bei uns bereits um 19.35 der Gong zum Spielbeginn.

Im Doppel 1 kam die Traumpaarung Holger mit Max ans Spielgerät. Deren Gegner Andre Tralau und Peer Ewerlin waren so gar nicht amused über Holgers PF-4 Schnitt-Eskapaden. Trotzdem kreisten die Erfolge und Punkte in fröhlicher Weise die Runde. Und der erst ab Satz 3 sowie 4 gab es so richtig Haue. Gottlob in Richtung Langenhorn. Mit 3:1 war der Erfolg eingetütet wie die Semmel bei Famila.

1:0 für Oberalster 6. War ja auch zu erwarten….

Im Doppel 2 versuchten sich Henning Ziggert mit Mannschaftsführer Erik Laabs gegen die Topleute aus Langenhorn Frickmann und Schaper.  Im ersten Satz mussten die Langenhorner noch alles aufbieten, um zu obsiegen. Mit zunehmender Spieldauer zerfaserte das Spiel der Oberalsteraner leider zunehmend. Für den Betrachter – man möge mir verzeihen – waren das eher zwei Einzelspieler als ein eingespieltes Doppel. Und so war der 0:3 Verlust fast vorprogrammiert.

1:1. Auch das war keine Überraschung.

Jetzt sollte das “unschlagbare Doppel” Dominik mit Schubi in die Loipe.- Bevor der Gegner sich überhaupt richtig hingestellt hatte, durfte er nach einem 2:11 bereits die Seite wechseln. Hier gab es zwar eine 100% Steigerung, was aber in absoluten Zahlen auch nur 4 Punkte ausmachte. Der Erfolg schien so sicher wie eine Wirecard-Aktie, denn die Beiden

Oberalsteraner schafften es tatsächlich den 3. Satz zu vergeigen. Großes Symphonieorchester. Und auch im 4. Satz musste nochmals die Bongo geschlagen werden, bis der Erfolg zu Buche schlug.

2:1. Tischtennis kann wie am Reißbrett geplant werden…

Holger Heinrich betrat dann schwer atmend die Spielstätte gegen Andre Tralau. Aber einen Holger muss man erst einmal bezwingen. Der Autor weiß, wovon er schreibt. Leider. Zweimal 11:9 und einmal 11:3 – und schon hatte Herr Tralau ausgeträllert. Holger hingegen hatte nicht einmal richtig transpiriert.

3:1. Läuft doch…

Nun also Max Wöhler gegen den erfahrenen Andre Frickmann. Und… Max musste kämpfen, fighten, rackern, laufen, sich zusammen raufen. Brillant die Rechts-Linksdubletten, wie ein angeschlagener Boxer. Nur ein Satz mit 4:11 fiel dabei gar nicht mehr ins Gewicht. Klasse, Max. Hartes Stück Arbeit. Fertig. Und Sieg.

4:1. Wer wollte uns denn noch stoppen??

Unser Henning ist oftmals im Spannungsfeld zwischen Zauberschlägen und unerklärlichen Kantenbällen bei Punktspielen. Peer Ewerlin konnte in einem großen Match nur mit viel Bammel den ersten Satz mit 17:15 für sich entscheiden. Das führte zu einem seelischen Tief für Henning mit 4:11 im Folgesatz. Doch Henning kam wieder aus seinem Tal heraus und versuchte alles. Doch leider im entscheidenden Moment hatte sein Gegner immer noch eine bessere Antwort. Schade, schade.

4:2. Auf geht’s Jungs…

Unser Käpt’n Erik hatte eingangs noch mit allgemeinen verbalen Tischtennisweisheiten “geglänzt”. um unseren Max zum Erfolg zu verhelfen. Dabei vergaß er aber ganz seine eigene Person, denn gegen Andre Schaper war seine Leistungskurve wie die der CDU im Bundestrend. Stark fallend. Aber zur Ehrenrettung von Erik: Schaper ist kein Schlechter, der “schapt” schon so manchen Sieg nach Hause.

4:3. Jetzt mussten unten zwangsläufig Punkte kommen, damit der Stressfaktor nicht anschwillt.

Und wenn man sich auf einen verlassen kann, dann auf unseren Dominik! So harmlos er immer drein schaut, so schnell kommen sein Toppis angeschossen. Wohl dem, der solch einen Doppelpartner an seiner Seite wähnen darf. Dominik machte es dabei auf die sanfte, liebe Tour: zu 9, zu 8 und at last zu 6. Das war glasklar..

5:3. Mann Schubi, alter Ersatzmann, jetzt bloß nicht “verkacken”…

Und Schubi startete wieder einmal beachtlich. Mit 11:5 bombte er Tobias Filbrandt aus seiner angestammten Ruhezone. Der zweite Satz war nichts für schwache Nerven, aber Schubi behielt auch hier die Kontrolle mit 12:10, musste sich dann aber im 3. Satz mit 8:11 beugen – um schließlich (auch dank eines nicht ganz unumstrittenes Stoppballes) mit 11:9 zu siegen. Für den für Olaf Knell kurzfristig eingesprungenen, ein glückliches Gefühl.

6:3. Jungs, da geht doch was.

Jetzt war Holgers großer Showauftritt gegen Andre Frickmann an der Reihe. Und auch hier gab es nur einen Dominator: Unser Mann aus dem fernen Norderstedt feuerte erneut Salven, dass selbst die Blauhelme im fernen Kosovo ihre Helme einzogen. Holger, in dieser Form kaum zu schlagen. Einfach nur genial.

7:3. Alles wird gut.

Dann der spannungsgeladene Moment des Abends (nein, nicht die bereits erwähnten Beine), sondern das Match Max gegen Andre Tralau. Max musste hier kämpfen wie seinerzeit ein Tyrannosaurus Rex gegen einen Stegosaurier. 7:11, 12:10, 10:12, 13:11 und 14:12. Da konnte einem mit oder ohne Hose richtiggehend heiß werden. ‘Die Kampfkraft von Max bewundernswert.

8:3. Jetzt war die Birne geschält, Jetzt brauchten wir nur noch zu ernten.

Und wem oblag die Aufgabe des Obergärtners? Unserem Henning. Der zwar im Spiel gegen Andre Schaper zuweilen mit sich und der bereits erwähnten Schlägerkante haderte. Im ersten Satz tankte Henning mit 11:9 das wichtige Selbstvertrauen, was bereits mit 10:12 im Folgesatz wieder abgeliefert werden musste. Und als ob das nicht schon gemein genug war, auch im 3. Satz das gleiche hauchzarte Ergebnis.

Doch Henning ließ nicht locker und parierte jetzt besser die Schüsse seines Gegners. 13:11 Erfolg. Der 5. Satz musste nun die Entscheidung bringen. Und hier zeigte sich einmal mehr, wie launisch die Tischtennisgöttin zuweilen ziert. Andre Schaper führte “haushoch” und brauchte nur noch den Beutel zu schließen, aber es sollte eben ein ganz besonderer Treffer für die “Ewigkeit” sein und kein profaner Punktgewinn- und so schlich so Henning – so leise wie Balu der Bär – an das Opfer heran und plötzlich stand es Einstand. Das erschreckte seinen Gegner gar fürchterlich, der sich immer noch nichts arges dachte.

Zwar wurde Henning nicht von Miss Börnsen geknuddelt aber umso mehr von Fortuna geküsst, denn mit zwei bedeutungsschwangeren Netzrollern (in Folge!!!!) hatte unser Henning doch tatsächlich noch diesen Erfolg eingefahren. Einfach Wahnsinn.

Und wir hatten 9:3 gewonnen.

Nachsatz. Dieses Match wurde zu unserer großen Überraschung mit 9:0 für uns gewertet. Begründung des Verbandes: Falsche Mannschaftsaufstellung durch Scala. Wir können trotzdem glücklich sein, solch eine geschlossene und kämpferische Mannschaftsleistung – auch ohne Kay-Uwe und Olaf (gute Besserung an ihn)  – abgegeben zu haben. Unserem Gegner wünschen wir hingegen weiterhin viel Erfolg für die Zukunft. Vielleicht als kleiner Trost, auch wir haben einmal einen Fauxpas bei den Doppelaufstellungen begangen – mit der bekannten Folge einer 0:9 Wertung. Gefeit ist davon also niemand.