von Catharina Grambow
Morgens früh am ersten Samstag in den Frühjahrsferien ist meistens viel los auf Hamburgs Straßen, und so reihen auch wir uns voll bepackt ein, aber bei uns sind keine Skier auf dem Dach, sondern Boote!
Wir wollen Richtung Köln, zur ersten Paddelregatta des Jahres, das Abfahrtsrennen auf der Sülz mit Start in Rösrath.
Da auch viele Paddler gerne die Skier unterschnallen, sind wir nur eine kleine Hamburger Gruppe: Joscha Brüggemann, Paul Lukas Lüken, Nils Grambow und ich als nicht paddelnde Fahrerin. Die Begrüßung vor Ort ist fröhlich. Es sind 13 teilnehmende Vereine mit ca. 100 aktiven Paddlern auf dem Wasser- die meisten aus der Köln-Bonner Gegend, ein niederländischer Verein und wir Hamburger. Alle kennen sich scheinbar seit Jahren und freuen sich auf die nächste gemeinsame Saison. Konkurrenz gibt es im Rennen auf dem Wasser, an Land gibt es viele vereinsübergreifende Freundschaften, man hilft sich gegenseitig gerne, ist mein Eindruck.
Am Samstag ist Kurzstrecke angesagt, Sprint. Nils fährt zum ersten Mal eine Regatta im Wildwasser, die Sülz kennt er also gar nicht. Leider führt die Sülz aktuell nur wenig Wasser, es sind viele Steine zu sehen. Die Konkurrenz in seiner Klasse ist zumindest mengenmäßig groß, elf männliche Schüler A starten, aber schon nach dem ersten Durchgang ist klar: Das Gewässer liegt Nils! Er verteidigt auch im zweiten Durchgang seinen dritten Platz souverän und ist zu Recht sehr stolz!
Paul Lukas und Joscha starten im Zweier-Canadier, die Konkurrenz ist stark: U.a. starten zwei ehemalige U23 Weltmeister! Am Start gibt es Verwirrung. Weil die Sülz so wenig Wasser führt, war in der Obleutebesprechung angeboten worden, den Start um 10 m nach unten zu verlegen, damit die erste Untiefe ausgelassen werden kann. Aber bis zum Start war dies nicht geklärt. Die anderen Teams starten von oben – und setzen jeweils auf den Steinen auf. Also beißen auch Joscha und Paul Lukas in den sauren Apfel und starten von oben. Sie kommen gut durch und fahren auch auf den 3.Platz!
Am Sonntag ist kein Ausschlafen angesagt: Pünktlich um 9.30h stehen wir schon wieder an der Rennstrecke, heute sind die Classic-Regatten (Langstrecke). War das Wetter am Samstag zwar frisch, aber jedenfalls teilweise sonnig, zeigt sich der Sonntag mit kräftigen Regenschauern und Temperaturen um Null Grad. Schön geht anders!!
Nils erwischt einen guten Start und wird den ersten kurzen Teil von Paul Lukas und Joscha am Ufer laufend begleitet. Dann springen sie mit ins Auto und wir fahren (gemütlich mit warmer Heizung!) zum Ziel. Wo wir uns freuen, als Nils um die Ecke geschossen kommt, er hat den Starter vor ihm fast eingeholt und muss sich letzten Endes nur Emil Seils vom KSK-Team geschlagen geben. Ein 2.Platz beim ersten Langstrecke-Wildwasser Rennen! Toll.
Jetzt geht es schnell wieder zum Start, denn Paul Lukas und Joscha starten wieder im Zweier-Canadier. Ärgerlich: Es gibt Startverzögerungen und das lange Warten in der eher dünnen Paddelkleidung bei dem Wetter ist nicht schön. Aber sie werden belohnt, im Rennen klappt alles optimal, sie kommen gut durch’s Wasser: Auch sie holen Silber! Die Freude ist riesig!! Was für ein erfolgreicher Saisonauftakt. Das fleißige Trainieren im Winter in der Halle und auf dem Wasser hat sich ausgezahlt.
Nun geht es am 17./18.3 weiter mit der Regatta auf der Erft und in Monschau, an dem Wochenende dann aber in größerer Besetzung von Oberalster.
