Aufgrund des besonderen Spiels gibt es dieses mal einen offiziellen Pressebericht und einen alternativen Bericht.
Im übertragenen Sinne ist der Begriff COVID-19 mittlerweile “in aller Munde”. Und leider handelt es sich nicht dabei um einen neuen “teuflischen” Belag der “Gummischmiede” Tröger & Sauer, sondern um ein klitzekleines Wesen, was nicht nur den Tischtennisartisten aus Hamburg vermehrt Sorge bereitet.
Trotz aller Warnungen vor einer möglichen Infektion hatten immerhin rund 50 Fans um 15.00 Uhr am Samstag, den 07. März 2020, in die ehrwürdige Halle am Hermann-Ruge-Weg gefunden.
50 Fans klingt auf den ersten Blick vernachlässigbar, aber selbst das letzte Drittligaspiel des SV Siek wies eine ähnliche Größenordnung auf. Und was die Fans hier bei Oberalster im Herzen von Hamburg geboten bekamen, das war schon ganz großes Kino, sogar in Cinemascope und Dolby-Atmos.
Der Gegner aus Ahrensburg war stimuliert von Kopf bis Fuß, denn im Hinspiel hatte es gegen die selbsternannten Aufstiegsaspiranten Nr. 1, Oberalster VfW, ein achtbares 8:8 gegeben. Und auch in der Folge hatten die Männer aus der schönen Schlossstadt nicht geschwächelt. Zumindest wollten sie ein gewichtiges Wörtchen um den begehrten Platz in der Oberliga mitreden. Das dieses Ansinnen nicht unmöglich erschien, hatte mehrere Faktoren: Zum Einen hatte man mit dem waschechten Ukrainer Dmytro Asieiev DIE Nr. 1 der Staffel mit einer blütenreinen zu Null auf der Habenseite. Und dass unser Hamburger Flo (Florian Ihde) immer noch einen fantastischen Schwinger und blitzschnelle Beine sein Eigen nennen kann, dürfte sich auch bis in die Hansestadt herum gesprochen haben. Im mittleren sowie unternen Paarkreuz zeigten die Bilanzen von Niklas Holz, Benedikt Broermann und den beiden Winterbrüdern sommerliche Leistungs- und Erfolgs-Temperaturen an. Vorsicht und Respekt schienen zumindest angemessen.
Schlag 15 Uhr ging es zur Sache. Unser merkantile Dennis Franzen hatte bereits am Freitag in stundenlanger mühevoller Kleinarbeit einen liebevollen Kiosk gezaubert, der jedem Supermarkt mehr als nur zur Ehre gereicht hätte – und der jedes mal erheblich zu einem positiven Wohlfühlgefühl beiträgt. Danke Dir, Dennis. Das ist wirklich grandios.
Das Match begann gleich mit einem Ausrufezeichen: Unsere Topspieler Enno Kleffel sowie Karsten Willhöft überrannten Niklas Holz und Benedikt Broermann im Auftaktdoppel förmlich. Das war fast wie vom anderen Stern.
1:0 für Oberalster. Das tat sich echt gut auf der Anzeigetafel.
Gerrit Weber fightete gemeinsam mit Bobby Tran gegen das Einser-Doppel von Ahrensburg Dmytro Asieiev und Florian Ihde. Die Ahrensburger mussten sich jedoch gewaltig strecken, um millimeter-passgenau die Siegpunkte einzufahren. Trotzdem großes Lob für unsere beiden “Kleinen” mit dem großen Herzen.
1:1. Würde es wieder zum Schluss ein Unentschieden geben?
Aber da waren ja auch noch der wieder erstarkte Jorge Acevedo an der Seite von dem “Großmeister mit dem schnellen Fuß”, Göran Pech. Hier hatte der Winter absolut keine Chance, denn unsere Heroen zauberten den luftigen Frühling in die Halle. 3:0 Sieg – ganz entspannt und locker.
2:1. Die zarten Hoffnungen hatten sich tatsächlich erfüllt. Jetzt jedoch standen die schwierigen Spitzenpaarungen auf dem Masterplan. Da hielt selbst Covid-19 seinen Atem an. Man spürte die Spannung in der Halle förmlich knistern.
Florian Ihde wurde von Kai-Enno in den Ring gebeten. Beide Aktiven kennen sich bereits seit Urzeiten und hegen ein freundschaftliches sportliches Verhältnis. Gar nicht freundschaftlich war dann, dass Flo unserem Spitzenmann lediglich 6 Punkte im ersten Satz gönnte. Grund: Die Aufschläge von Kai-Enno gerieten zum Teil zu lang und man konnte die Last der Bürde auf den Schultern von Kai-Enno richtig SEHEN. Jedenfalls der Chronist. Doch unser Mann für die schönen Erfolge hat neben seinen magischen Pfötchen auch ein glänzendes Spielverständnis. Es wurde an verschiedenen Stellschrauben gedreht, und siehe da: Die Sätze zwei und drei wurden “en passend” gewonnen. Der Flo aus Ahrensburg schien zu schrumpfen – um dann wie der heilige Phönix aus seiner Asche wieder zu alter Größe empor zu steigen. Kai-Enno musste im letzten Satz noch einmal richtig Gas geben, um mit 11:5 zu obsiegen. Die Halle stöhnte, die Halle tobte – vor lauter Freude, denn 3:1 Führung. Das war fürwahr kein Selbstgänger.
Nun also unser wieder genesener Karsten Willhöft gegen den Supermann aus dem fernen Land. Karsten spielte phasenweise brillant und brachte Dmytro des Öfteren zum Grübeln. Nur mit viel Pech wurde der erste Satz mit zu 11:13 versemmelt. Dann zwei ganz ganz starke Sätze unseres “Eigengewäches”. Leider aber sackte die Konzentration etwas ab – und der Mann aus der Ukraine konnte wie gewohnt jubeln und behielt seine reine Weste. Auch diese Niederlage war insgeheim als durchaus möglich “eingepreist”.
3:2. Jetzt die starke Mitte.
Gerrit Weber, Mister Blockball, forderte Benedikt Broermann heraus. Ein ganz ganz merkwürdiges Match, da der gute Benedikt zuweilen scheinbar apathisch reagiert und dann urplötzlich von Spielfreude übermannt wird. Gerrit brauchte hier zwar 5 Sätze, aber so richtig hatte wohl niemand an dem Sieg auf diesem Tisch für unseren Mr. Zuverlässig gezweifelt.
4:2. Das klappte doch wie geschnitten Brot.
Und wir hatten noch Jorge Acevedo an Bord unserer stolzen Oberalster-Kogge, der sich (nach meinem Empfinden) immer besser in das Team einfügt und zudem stetig an Selbstsicherheit gewinnt. Niklas Holz ist ja bekannterweise kein Schlechter, aber WIE er von Jorge (alleine schon mit seinen Rückhandaufschlägen) deklassiert wurde, das vereint ein dickes Ausrufezeichen. Klasse Jorge. Und ich (als Dein Fan) möchte Dir zurufen, da geht noch mehr. Trau DICH!!!
5:2. Konnte man jetzt schon an die Sportschau um 19.00 Uhr denken?? Leider nicht.
Denn Göran Pech wollte es besonders gut gegen Fabian Winter machen. Aber egal, was er so alles anstellte von Kickaufschlag bis hin zu Schüssen unterhalb der Platte, der Winter hielt diesen Tisch schlichtweg eisfrei. Im zweiten Satz versuchte Göran sogar die neue Tischtenniszählregel außer Kraft zu setzen und feierte mit 21:19 einen schönen Erfolg, aber dann ging der Schuss ein klein wenig nach hinten los. Und der gute Fabian aus Ahrensburg ließ sich mit einem 3:1 Sieg feiern.
5:3. Immer noch zwei Punkte Führung – und wir hatten ja noch Mr. Coolness, Bobby Tran in der Hinterhand.
Bobby spielte richtig gut, doch wenn ein Winter siegt, dann wollte der zweite auch nicht leer ausgehen. So jedenfalls die Naturgesetze. Es war eng – es war knapp. Aber leider Gottes musste unser tapferer Bobby betrübt die sportliche Pille schlucken.
5:4. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Was, wenn jetzt zwei weitere Punkte für die Schlossstädter erzielt würden? Kaum auszudenken. Die Sportschau wurde kurzerhand vom Chronisten in die Ecke “Mediathek” verschoben.
Der Krimi sollte weitergehen – und das in extrem verschärfter Form.
Nun der Kampf der Giganten, DAS SPIEL DER SPIELE. UNSER Hamburger Großmeister Kai-Enno gegen den “unschlagabren Dmytro, der Mann der gar nicht mehr weiß, wie es ist, zu verlieren. Ging da was? Und wenn man bereits im ersten Match bei Kai-Enno einen riesigen Schneeberg auf seinem Rücken als Last beobachtet hatte, hatte zuweilen das Gefühl, dass der Herzschlag von Kai-Enno wie vor seinem ersten Rendevouz schlug. Denn, man mag es kaum glauben, 6 Fehlaufschläge schenkte unser Kai-Enno seinem Kontrahenten. Das ist doch nicht normal für eine Bank.
Obwohl der erste Satz mit zu 10 zu unseren Gunsten verlief, immer wieder erstaunlich, wie lang Kai Enno seine Aufschläge dem Gegner “präsentierte”, der diese dankbar annahm. Im zweiten Satz drehte Dmytro den ukrainischen Spieß mit 18:16 um. Parität. Wer konnte jetzt noch einen “drauflegen”?
Und was jetzt erfolgte, das bedurfte eigentlich den Einsatz der Uno-Blauhelme am Hermann-Ruge-Weg. Mit zu 1 (kein Druckfehler) zu eins!! wurde Dmytro in die Ecke geschickt – wie ein ertappter Schulsünder. Jetzt wusste besagter Spieler wenigstens, wie sich der Chronist einst gefühlt hatte, als er die Gelegenheit hatte, eben gegen diesen Kai-Enno um Punkte zu spielen. Sichtlich geschockt kam unser fernöstlicher Held zurück an den Tisch. Sollte das Unmögliche tatsächlich wahr werden, das Gefühl einer Niederlage? Allein schon diese Zweifel reichten aus, um unseren Kai-Enno nach Vorne zu katapultieren. Mit 11:3 fiel die ganze Schnee-Last unserer Nr. 1 von den Schultern.
6:4. DAS war mal ein grandioses Ausrufezeichen. Und jetzt Karsten, setz noch einen drauf.
Und Karsten tat uns den Gefallen, zwei Sätze lang ging es hochklassig hin und her – und immer wieder erstaunlich, wie blitzschnell Flo noch am Tisch agierte und sich richtig in einen Spielrausch versetzte, denn drei Erfolgssätze mit 11:7 muss man sich erst einmal gegen Karsten verdienen. Aber so ist eben unser Sport. Mal gewinnst du, mal verlierst du. Wir sind ja gottlob keine Roboter – und für Karsten werden sich mit ziemlicher Sicherheit wieder strahlende Siege am Horizont abzeichnen.
6:5. Hey, das wurde doch enger als erhofft. Meine Pulsuhr schlug förmlich Alarm.
Würde unser Gerrit gegen Niklas Holz die Nerven behalten? Und Gerrit, eine Wundertüte vor dem Herrn, bei ihm spürt man die nervliche Anspannung nach außen hin nicht im geringsten. Auffällig war allerdings, dass der “Bounce-Effekt” seiner genialen Rückhand überproportional seine Schläge über die Tischkante platzierte. Das war man ansonsten nicht so gewohnt. Vielleicht ein Fabrikationsfehler seines neuen RH-Belages? Egal, mit zwei Siegen war Gerrit ein Elektro-Motor des Erfolges. Gerrit, wir lieben Dich.
7:5. Wenn doch zumindest noch ein 8:8 heraus kommen würde… so die stille Hoffnung der treuen Fans, die immer noch gebannt diesem grandiosen Match beiwohnten.
Jorge Acevdo hatte ja im ersten Einzel Zuversicht getankt und durfte sich mit dem unberechenbaren Benedikt Broermann messen. Zwei Sätze zeigte Jorge wieder südamerikanische Ping-Pong-Kapriolen. Dann allerdings wurde es enger. Eine Satzniederlage mit 12:14 tat seiner Hochstimmung jedoch keinen Abbruch, denn der Folgesatz wurde erneut mit 12:10 eingetütet.
8:5. WIR hatten es tatsächlich geschafft. Der ersehnte EINE Punkt war zumindest im Sack. Und noch war lange nicht Schluss. Fast alles war noch möglich.
Göran Pech blieb nun das Vergnügen den Deckel auf das Marmaladenglas zu schrauben. Aber dafür musste er schon siegen. Würden die Nerven nach dem
Auftaktdämpfer halten?? Und Benjamin Winter zeigte gleich einmal die sogenannte Harke. Mit 11:7 ließ er Göran recht alt aussehen, der allerdings im zweiten Satz aus einem Jungbrunnen stieg und mit 11:3 die Zuschauer wie einst Merlin, der Magier verzauberte. Es wäre aber nicht Göran, wenn diese Kraftleistung einen psychischen Einbruch einforderte. Mit 9:11 ging erneut der Satz an die Männer im Nord-Osten Hamburgs. Tja, und dann spielte nur noch einer – und der trug den schönen urdeutschen Namen “Göran”. Mit 11:1 und 11:2 wurde die Titanic schlichtweg versenkt und Benjamin Winter mit hängenden Ohren im Kalten gelassen.
9:5. Sieg. Was soll man dazu sagen. Sogar der COVID-19 Virus atmete merklich auf. Glückwunsch dem Kollektiv, dass heute deutlich gezeigt hat, dass man mehr als nur DREI Aktive braucht, die Topleistungen erbringen. Alexandre Dumas hatte bereits Weitsicht erwiesen: Einer für Alle, Alle für Einen. Nur so funktioniert Mannschaftsport.
Möge dieser grandiose Erfolg Stimulanz und Ansporn für die restlichen Matches sein. Wir Zuschauer sind zumindest “bannig” stolz auf unsere Artisten, egal, ob aus Hamburg oder aus Ahrensburg, die sich stets als faire und positiv auftretende Einheiten präsentierten.
Herzlichen Danke für die tollen Matches,
das sagt Euer Schubi
UND HIER DER ALTERNATIVE BERICHT VON PETER:
Am Samstag kam es im Hermann-Ruge-Weg zum absoluten Spitzenspiel der Verbandsoberliga Nord. Der glorreiche Oberalster VfW traf als Tabellenführer (31:1 Punkte) auf den mit internationaler Klasse agierenden und sportlich ebenfalls noch ungeschlagenen, direkten Verfolger vom SSC Hagen Ahrensburg (28:4). Während der sympathische Traditionsverein eine Vorentscheidung im Titelrennen herbeiführen wollte, konnten die Gäste aus Ahrensburg mit einem Auswärtssieg noch einmal richtig Spannung ins Meisterschaftsrennen bringen. Spannende und hochklassige Spiele waren garantiert, der Huki war dementsprechend so gut besucht wie lange nicht mehr.
Oberalster setzte wie in der gesamten Saison auf das bewährte Rotationsprinzip und begann in den Doppeln mit Enno, Karsten, Gerry, Jorge, Göran und Bobby. Durch vollständige Anwesenheit der wohl stärksten Ersatzbank der Liga sollte ein leichter, positiver Druck auf die Nominierten aufgebaut werden, waren doch die Eingangsdoppel in der bisherigen Rückrunde als Schwachstelle ausgemacht worden. Taktisch klug wurde die Favoritenrolle von Gäste-Sprecher Florian Ihde direkt bei der Begrüßung in Richtung Heimmannschaft geschoben („wir schauen eher nach hinten“), doch davon ließen sich die blau-gelben nicht blenden und gingen hochkonzentriert und motiviert an die Tische.
Enno und Karsten wurden ihrer Favoritenstellung im Einser-Doppel gerecht und gewannen souverän mit 3:0 gegen Holz/Broermann. Am Nachbartisch zeigten Gerry und Bobby eine starke Leistung gegen das gegnerische Spitzendoppel Asieiev/Ihde, mussten am Ende jedoch eine 1:3 Niederlage hinnehmen. Angesichts der zwischenzeitlich herausgespielten Führungen und vergebenen Satzbälle hätte die Partie bei optimalem Verlauf aber auch einen anderen Ausgang nehmen können. Im Dreierdoppel trafen Jorge und Göran schließlich auf die seit langen Jahren eingespielte und entsprechend stark einzuschätzende Kombination aus Benjamin und Fabian Winter. In diesem Doppel blieben beide Winters jedoch hinter den allgemeinen Erwartungen zurück, ähnlich wie die gleichnamige Jahreszeit in diesem Jahr. Jorge und Göran hingegen spielten von Anfang an eiskalt und konzentriert und brachten den VfW mit einem ungefährdeten Dreisatzsieg mit 2:1 in Führung.
Da alle nominierten Akteure die Doppel unverletzt überstanden und sowohl von der Einstellung als auch von der spielerischen Leistung her überzeugt hatten, verzichteten die OA-Verantwortlichen auf taktische Wechsel und es ging mit unveränderter Aufstellung in die Einzel. Dies führte nur kurz zu leichter Enttäuschung bei dem ein oder anderen Reservisten, hatte man doch extra morgens noch das Trikot frisch gebügelt. Peter wollte die Halle bereits verlassen als ihm einfiel, dass er Enno und Gerry ja noch nach Hause fahren musste. Letztlich stellten sich also alle in den Dienst der Mannschaft und peitschten und coachten OA nach vorne.
Zu Beginn der Einzel kam es zum Duell der beiden wohl besten oberen Paarkreuze der Liga. Insbesondere Enno war hier nach knappen Niederlagen im Hinspiel auf Wiedergutmachung aus. Gegen Florian Ihde ging es diesmal wieder lange hin und her, bis Enno den fünften Satz am Ende relativ klar für sich entscheiden konnte. Karsten lag gegen den aktuell führenden der Liga-Rangliste, Dmytro „Dima“ Aiesiev, wie im Hinspiel lange Zeit vorne, musste sich jedoch erneut im Entscheidungssatz geschlagen geben.
Mit knapper Führung ging es also ins mittlere Paarkreuz. Gerry, bisher in der Mitte mit schneeweißer Weste, musste gegen Benedikt Broermann über die volle Distanz gehen. In den entscheidenden Phasen konnte Gerry jedoch seine Routine ausspielen und gewann mit 3:2. Nun waren alle auf Jorge gespannt, der erst kurz vor dem Spiel aus dem „Urlaub“ zurückgekehrt war. Schnell wurde jedoch klar, dass Jorge vor dem wichtigen Spiel offenbar extra im Trainingslager geweilt hatte. Im Gegensatz zum französischen Flughafenpersonal streikten Jorges Aufschläge und Topspins gegen Niklas Holz ganz und gar nicht und Jorge fuhr mit starker Leistung einen klaren 3:0 Sieg ein. Zwischenstand 5:2.
Im hinteren Paarkreuz hieß es dann „Brace Yourselves – Winters are coming“. Und tatsächlich wurde es für Oberalster noch einmal ungemütlich. Göran konnte erstmal nicht an die über die gesamte Runde hinweg gezeigten, starken Leistungen anknüpfen und wurde bei seiner 1:3 Niederlage gegen den in der Rückrunde noch ungeschlagenen Fabian Winter kalt erwischt. Auch Bobby begann gegen Benjamin Winter eisig und taute erst nach einem schnellen 0:2 Satzrückstand langsam auf. Sein Rückstand schmolz immer weiter zusammen und bei 9:8 Führung im fünften Satz stand Bobby nach bravourösem Comeback kurz vor dem Matchball. Leider agierte Bobby in den entscheidenden Momenten dann etwas zu vorsichtig, wie zahlreiche Autofahrer bei leichtem Schneefall im Dezember. Sein Gegenüber wusste dies zu nutzen und siegte knapp mit 11:9. Nur noch – aber immerhin – 5:4 für Oberalster.
Der zweite Durchgang begann mit dem Spitzeneinzel, welches seinem Namen alle Ehre machte. Der amtierende Hamburger Meister Enno traf auf den in der Rückrunde angeblich noch ungeschlagenen Ukrainer Dmytro Aiesiev. Die ersten beiden Sätze waren entsprechend hart umkämpft. Enno ging mit 1:0 in Führung, ließ jedoch im zweiten Durchgang einige Satzbälle ungenutzt und verlor mit 16:18. Davon völlig unbeeindruckt zelebrierte Enno anschließend Tischtennis vom Feinsten und gewann die Sätze drei und vier mit 11:1 und 11:3. „Siehste!“, dachten sich die zahlreichen anwesenden Experten, die es doch schon immer gewusst und Enno mit klugen Taktiktipps zum Sieg verholfen hatten. Karsten war gegen den stets gefährlichen Florian Ihde trotz Unzufriedenheit mit den eigenen Aufschlägen sehr gut im Spiel und ging verdient mit 2:0 Sätzen in Führung. Ihde fand jedoch gerade noch rechtzeitig in den Tunnel und konnte die folgenden drei Sätze für sich entscheiden. Es blieb also weiter spannend.
In der Mitte war nun zunächst Gerry gefordert. Gegen Niklas Holz zeigte der unlängst von einem beliebten Sportkommentator als „Taktikfuchs“ betitelte Grossmeister einmal mehr, dass er im mittleren Paarkreuz eine Klasse für sich ist und gewann deutlich mit 3:0. Am Nachbartisch bestätigte Jorge gegen Broermann zunächst seine gute Leistung aus dem ersten Durchgang und gewann die Sätze eins und zwei. Als der dritte Satz trotz komfortabler Führung verloren ging, wurde es noch einmal eng. Jorge blieb aber nervenstark und gewann mit 3:1.
So ging es mit einer 8:5 Führung ins hintere Paarkreuz und es war klar, dass man einen Punkt sicher hatte. Doch Oberalster wollte natürlich mehr. Göran lief gegen Benjamin Winter zunächst einem Satzrückstand hinterher, blieb aber dran. Beim Stand von 1:2 kehrte dann auch die bis dahin fehlende Energie zurück. Göran wurde immer stärker und glich mit einem deutlichen 11:1 zum 2:2 aus. Die Entscheidung vor Augen setzte offenbar weitere Kräfte frei, denn auch im fünften Satz ließ Göran keine Zweifel mehr aufkommen und holte sich mit einem 11:2 den Sieg – und gleichzeitig den neunten Punkt für den glorreichen Oberalster VfW. Bääm! 9:5 im absoluten Spitzenspiel!
Bei nun fünf Punkten Vorsprung auf Verfolger Hagen und nur noch drei ausstehenden Spielen sollte dieser Sieg auch entscheidend im Kampf um die Meisterschaft gewesen sein (sofern die Oberalster Ultras in den letzten drei Spielen keine Spielabbrüche durch das Zeigen von Schmähplakaten gegen Dietmar Hopp oder andere handelnde Personen aus dem Sportgeschehen provozieren).
Nichtsdestotrotz gilt es jetzt aber, die Meisterschaft mit weiterhin konzentrierten Auftritten auch rechnerisch zu sichern. Am besten direkt im nächsten Spiel gegen Greifswald, das am Samstag, 28.03. um 15 Uhr im heimischen Hermann-Ruge-Weg stattfindet. Am direkt folgenden Sonntag, 29.03. sind dann um 12 Uhr die Sportfreunde aus Parchim zu Gast bei unserem letzten Heimspiel in dieser Saison.
Die Mannschaft bedankt sich bei den zahlreichen anwesenden Fans für die tolle Unterstützung und natürlich bei Dennis, bei dem der Abend seinen würdigen Ausklang fand!